Schüler zeigen Rasern die gelbe Karte

Unter dem Motto „Blitz für Kids“ haben die Grundschüler der Sophie-von-Brabant-Schule in Ockershausen zusammen mit dem Verkehrsdienst Marburg-Biedenkopf ­Autofahrer kontrolliert.

Max Wandel (9, von links) und Jamal Krause (10) zeigen Inge Block die Grüne Karte, weil sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hat. Polizeioberkommissar Gregor Zylka hat mit den Kindern das Tempo überwacht. Mitgemacht hat die ganze Klasse 4c der Sophie-von-Brabant-Schule (kleines Foto).Fotos: Jaqueline Erlach

Max Wandel (9, von links) und Jamal Krause (10) zeigen Inge Block die Grüne Karte, weil sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hat. Polizeioberkommissar Gregor Zylka hat mit den Kindern das Tempo überwacht. Mitgemacht hat die ganze Klasse 4c der Sophie-von-Brabant-Schule (kleines Foto).Fotos: Jaqueline Erlach

Marburg. Die Fahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern gehalten haben, bekamen von den Viertklässlern eine Grüne Karte überreicht. Gelbe Karten gab es für die Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren.

Die Schüler der Klasse 4c ­waren ganz aufgeregt. Jeder wollte einem Autofahrer eine Karte überreichen. Die Schüler bedankten sich beim Überreichen der Grünen Karten bei den Autofahrern mit einem „Danke, dass Sie sich Mühe geben, beim Fahren auf uns zu achten“. Die Autofahrer mit einer Gelben Karte mussten sich aber auch die unbequemen Fragen der Viertklässler anhören, warum sie sich nicht an das Tempolimit gehalten haben. „Unter dem Strich ist die Resonanz der Fahrer sehr gut und die meisten freuen sich über die Aktion und halten sie für richtig,“ sagt ­Polizeihauptkommissar Thorsten Samsa.

Inge Block ist eine dieser Fahrerinnen. „Ich habe zu Hause zwei kleine Enkel und finde es ganz wichtig, dass sie sicher zur Schule und zurück kommen,“ sagte die Marburgerin.

Die Aktion zusammen mit dem ADAC gebe es seit 2006 in Mittelhessen, erklärt Polizeioberkommissar Gregor Zylka. Der damalige Polizeipräsident Manfred Schweizer habe die Idee aus Sachsen mitgebracht. Jedes Jahr zum Schulbeginn werden so Schulkinder und Autofahrer aufeinander aufmerksam gemacht. Wie wichtig das ist, zeigt ein Kommentar von Milan Mostamand, einem der Viertklässler, die an „Blitz für Kids“ teilnehmen: „Meine kleine Schwester rennt immer auf die Straße ohne zu gucken. Dann muss ich hinter ihr her rennen und mit ihr schimpfen,“ sagt der Neunjährige.

Seine kleine Schwester ist dieses Jahr neu eingeschult worden und muss den Weg zur Schule noch kennenlernen. Um den Erstklässlern dabei zu helfen, hat die ­Sophie-von-Brabant-Schule seit vielen Jahren ein Patenprogramm, das sich bewährt hat. In diesem Programm geht es etwa darum, den jüngeren Schülern die gefährlichen Stellen auf dem Schulweg zu zeigen, wie etwa Übergänge oder Ecken, an denen Autofahrer die Schüler schlecht sehen können. Dafür übernehmen Milan und alle anderen Viertklässler der Schule eine Patenschaft für einen Erstklässler.

Insgesamt hat der Verkehrsdienst in Ockershausen etwa 80 Autos kontrolliert, davon waren neun Fahrer zu schnell gefahren und erhielten neben der Gelben Karte auch ein Bußgeld. Polizeihauptkommissar Samsa sagt, „dass Bußgeld ist wichtig, denn wer auch nur einen Stundenkilometer zu schnell fährt, begeht eine Ordnungswidrigkeit.“ In Deutschland sei die Moral vieler Fahrer schlecht und daher sei es wichtig, durch Aktionen wie „Blitz für Kids“ die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsbegrenzungen hervorzuheben.

von Jaqueline Erlach

Sophie von Brabant Schule
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35037 Marburg
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